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Titelbild
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Über mehrere Jahre arbeitete Stefan Zweig an vier umfangreichen Werken, die thematisch in der Epoche der Französischen Revolution oder in deren Umfeld angesiedelt sind. Zunächst entstand 1929 Joseph Fouché. Bildnis eines politischen Menschen, darauf folgten 1931 die Tragikomödie Das Lamm des Armen und 1932 die Biographie Marie Antoinette – Bildnis eines mittleren Charakters. Der vierte Text ist ein Drama um den aus Mainz stammenden Revolutionär Adam Lux, an dem Zweig schon im Sommer 1928 geschrieben hatte. Es blieb jedoch unvollendet und wurde erst im Jahr 1984 aus dem Nachlass veröffentlicht.

Marie Antoinette wurde schließlich eines der meistverkauften Bücher des Jahres 1932 und noch im Erscheinungsjahr der Erstausgabe in zahlreiche Sprachen übersetzt. Zweig erzählt darin die Geschichte der in Wien geborenen Prinzessin Maria Antonia aus dem Haus Habsburg, die 1770 im Alter von erst 15 Jahren mit dem Thronfolger Frankreichs, dem späteren König Louis XVI. , verheiratet wurde und deren ausschweifendes Leben als Königin Marie Antoinette am Hof von Versailles während der Französischen Revolution unter der Guillotine endete. Damit griff Zweig auf ein Kompositionsmuster zurück, das er schon zuvor in seinem erzählerischen Werk ausgiebig erprobt hatte. Denn auch in seinen Novellen stehen häufig Personen im Mittelpunkt, deren gesellschaftlich hohe und vermeintlich sichere Position durch äußere Einflüsse und innere Konflikte so sehr erschüttert wird, dass sogar ihr Leben bedroht sein kann. Mit der Biographie der schottischen Königin Maria Stuart wählte Zweig einige Jahre später nochmals einen ganz ähnlichen historischen Stoff für eines seiner Bücher aus.

Unter den von ihm hinterlassenen Papieren fand sich bisher keine komplette Fassung des Manuskripts von Marie Antoinette, das als Buch in der Erstausgabe beinahe 650 Druckseiten umfasst. Allerdings sind aus mehreren Arbeitsstufen und der Korrekturphase Skizzen, einzelne Kapitel oder Fragmente davon erhalten geblieben. In Zweigs Autographensammlung, die ihm wichtige Anregungen für seine literarischen Arbeiten bot, ist außerdem eine beachtliche Zahl von Handschriften aus dem Umfeld Marie Antoinettes und der Zeit der Französischen Revolution nachweisbar. Unter den Bänden seiner Bibliothek sind keine Quellenwerke für Marie Antoinette mehr vorhanden, allerdings liegen zahlreiche Belegexemplare von Übersetzungen des Buches als sogenannte „Hausexemplare“ vor.

Die aus verschiedenen Beständen stammenden Materialien, erlauben in der hier erstmals präsentierten Zusammenstellung trotz der Lücken in der Überlieferung einen umfassenden Einblick in die Arbeit Stefan Zweigs an einem seiner bekanntesten Werke.

Stefan Zweigs Tagebuch
aus dem Jahr 1931

o:szd.8369

Über das Original

Nach einer Pause von mehr als einem Jahrzehnt begann Stefan Zweig im Herbst 1931 erneut damit, Tagebuch zu führen. Der konkrete Anlass war, wie Zweig selbst zu Beginn des Bandes angibt, der Tod Arthur Schnitzlers, doch auch die politischen Gegebenheiten haben ihn nach seinen eigenen Worten dazu gebracht, seinen Tagesablauf zu resümieren. Mit Schnitzler war nach Rainer Maria Rilke (1926) und Hugo von Hofmannsthal (1929) ein weiterer Kollege verstorben, mit dem Zweig in Kontakt gestanden hatte und den er seit seinen eigenen Anfängen als Schriftsteller bewunderte.

In den Zeitraum der Aufzeichnungen fällt auch Zweigs 50. Geburtstag am 28. November 1931, den er nicht zu Hause in Salzburg, sondern gemeinsam mit seinem Kollegen Carl Zuckmayer in München feierte. Ausführlich beschriebene literarische Projekte sind die Arbeit an der Biographie der französischen Königin Marie Antoinette, die in den Tageseintragungen meist mit dem Kürzel „M. A.“ bezeichnet ist, sowie Kontakte zu Richard Strauss, für dessen Oper Die schweigsame Frau Zweig das Libretto verfasste. Zu einem späteren Zeitpunkt notierte Zweig auf der Titelseite des Tagebuchs mit blauem Buntstift „Richard Strauss darin“. Dies geschah vermutlich während der Vorbereitungen seines autobiographischen Werkes Die Welt von Gestern, in dem er die Zusammenarbeit mit Strauss ausführlich schildert.

Metadaten

Verfasser/inZweig, Stefan Person
Titel (original)Tagebuch 1931
Aufschrift„Tagebuch 1931 21. October begonnen“ in violetter Tinte und „Richard Strauss darin“ in blauem Buntstift eigenhändig
Datierung1931 21. October begonnen
SpracheDeutsch
Umfang/EinbandNotizbuch, 76 Blatt, 25 Blatt beschrieben, eingelegt: Manuskript, 3 Blatt; Telegrammaufgabeblatt, 22x14 cm, Schwarz weiß karierte Broschur
BeschreibstoffKariertes, am Falz perforiertes Papier
SchreibstoffViolette Tinte, Bleistift, blauer Buntstift
SchreiberhandStefan Zweig
BeilagenEingelegtes Manuskript, 3 Blatt, eigenhändig in Bleistift mit dem Titel „Richard Strauss 1935 Juni Brieg“, 17x11 cm
Telegrammaufgabeblatt des Österreichischen Telegraph blanko, 23x18 cm
ProvenienzArchiv Atrium Press
ErwerbungAnkauf Christie's London 2014
Heutiger StandortLiteraturarchiv Salzburg, SalzburgStandort
SZ-AAP/L7

Lesezeichen der Lektüre
der Zeitschrift Le Moniteur

o:szd.8265

Über das Original

Zwar gibt Stefan Zweig in seinen Büchern nur selten die Fundstellen der von ihm benutzten Quellen und Zitate an, doch hat er sich für jede seiner historisch-biographischen Arbeiten intensiv mit Originaldokumenten und primären Werken beschäftigt.

Aus zwei im Jahr 1840 erschienenen Bänden mit Nachdrucken der Pariser Tageszeitung Le Moniteur aus dem Jahr 1793, die Stefan Zweig bei seiner Recherche zur Französischen Revolution durcharbeitete, sind 17 Lesezeichen mit seinen Notizen erhalten geblieben. Nacheinander riss und schnitt er während der Lektüre unter anderem einen Briefentwurf, ein an ihn adressiertes Briefkuvert des Insel Verlags und einen Formularvordruck in schmale Streifen. Zwar sind die von Zweig benutzten Bücher verschollen, doch haben sie dem Schauspieler Georg Marischka, aus dessen Nachlass die Lesezeichen stammen, offenbar noch zur Verfügung gestanden, denn er nahm die Beschriftungen mit genauen Angaben der römischen Bandnummern und der Seitenzahlen der von Zweig gekennzeichneten Stellen vor.

Metadaten

Verfasser/inZweig, Stefan Person
Titel (fingiert)Lesezeichen „Le Moniteur“
SpracheDeutsch
Umfang/EinbandKonvolut, 17 Blatt, unterschiedliche Formate, zugeschnittene Fragmente, 6x2 cm bis 16x6 cm
BeschreibstoffBriefkuverts, Formularvordruck, Buchseiten
SchreibstoffBleistift, roter und blauer Buntstift
SchreiberhandStefan Zweig, Georg Marischka
HinweisLesezeichen zur Lektüre der Pariser Tageszeitung „Le Moniteur“ aus dem Jahr 1793 mit eigenhändigen Notizen
ProvenienzGeorg Marischka
ErwerbungAnkauf
Heutiger StandortAdolf Haslinger Literaturstiftung im Literaturarchiv Salzburg, SalzburgStandort
SZ-SAH/W1

Erste Werknotizen
zu Marie Antoinette

o:szd.6834

Über das Original

Das kleinformatige Notizbuch wurde von Stefan Zweig vermutlich zu Beginn der 1930er Jahre benutz und enthält Skizzen zu mehreren, zum Teil noch nicht identifizierten Werken. Die ersten Seiten sind mit Aufzeichnungen zu einer Novelle gefüllt, wobei Zweig dieser Angabe hier noch die Bezeichnung „(Roman)“ hinzufügte. An mehreren Stellen finden sich zudem unterschiedlich lange Notizen zu Marie Antoinette, die jeweils mit entsprechenden Überschriften Zweigs versehen sind. Dem Inhalt und Charakter nach handelt es sich hierbei um Aufzeichnungen aus einem sehr frühen Arbeitsstadium.

Zahlreiche Seiten sind nicht beschriftet, mindestens ein beschriebenes Blatt wurde herausgetrennt. Auf dem davon im Buch verbliebenen Rest ist noch der Wortanfang „An“ der Überschrift „Antoinette“ oder möglicherweise auch „Au“ für Autografen zu erkennen.

Metadaten

Verfasser/inZweig, Stefan Person
Titel (fingiert)Werknotizen S11
[Notizen und Entwürfe zu „Novelle (Roman)“, „Scene mit Nähnadel“, „Scene mit dem Schweizer“, „Marie Antoinette“ und „Autografen“]
SpracheDeutsch
Umfang/EinbandNotizbuch, 32 Blatt
SchreiberhandStefan Zweig
ProvenienzErben Stefan Zweigs, London
ErwerbungSchenkung der Erben Stefan Zweigs 2002
Heutiger StandortReed Library – Stefan Zweig Collection, FredoniaStandort
SZ-AP2/W-S11

Werknotizen zum Kapitel
Geheimnis des Alcovens

o:szd.8246

Über das Original

Wie beinahe alle bekannten Notizbücher Stefan Zweigs enthält auch dieses Exemplar Aufzeichnungen zu mehreren Werken sowie weitere kürzere Notizen. Den größten Teil nehmen Entwürfe eines unveröffentlichten erzählerischen Werkes ein. Wie zumeist in dieser Arbeitsstufe schrieb Stefan Zweig den eigentlichen Text auf der rechten Heftseite und fügte anschließend in oftmals mehreren Überarbeitungen auf der linken Seite Einfügungen und ausführliche Korrekturen hinzu. Die Ergänzungen sind zur Abgrenzung oft schräg zur Schreibrichtung des Haupttextes notiert und zum Teil auch am Einsatz unterschiedlicher Schreibstoffe zu erkennen.

Zu einem anderen Zeitpunkt nutzte Stefan Zweig dasselbe Notizbuch in umgekehrter Richtung, wodurch sich die Ausrichtung des Textes entsprechend änderte. In diesem Teil nimmt das spätere zweite Kapitel des Buches Marie Antoinette die meisten Seiten ein. Es handelt sich dabei um die vermutlich erste Fassung, die, wie bei Zweig in dieser Arbeitsphase üblich, mit Bleistift geschrieben ist. Noch ist der spätere Titel des Kapitels Geheimnis des Alkovens nicht gefunden, an seiner Stelle notierte Zweig noch „Schlagwort“. Die folgenden Aufzeichnungen bestehen aus oftmals unvollständigen und noch nicht komplett ausformulierten Sätzen. Die wohl nächste Stufe der Bearbeitung dieses Kapitels ist ebenfalls erhalten geblieben.

Metadaten

Verfasser/inZweig, Stefan Person
Titel (fingiert)Werknotizen 4
[Entwürfe zu „Marie Antoinette“ und einem weiteren Text [Autographennovelle]]
SpracheDeutsch
Umfang/EinbandNotizbuch, 49 Blatt, 46 Blatt beschrieben, 21x14 cm, Ringbindung
BeschreibstoffNotizbuch mit Händlermarke „LA RELIURE SPIRALE FABRICATION FRANÇAISE PARIS 1208“
SchreibstoffViolette Tinte, Bleistift
SchreiberhandStefan Zweig
ProvenienzArchiv Atrium Press
ErwerbungAnkauf Christie's London 2014
Heutiger StandortLiteraturarchiv Salzburg, SalzburgStandort
SZ-AAP/W42

Manuskript des Kapitels
Geheimnis des Alcovens

o:szd.8252

Über das Original

Obwohl der Text in dieser mit Tinte niedergeschriebenen Fassung noch längst nicht seine endgültige Form erhalten hatte und von Stefan Zweig noch in mehreren Gängen überarbeitet wurde, hat das Kapitel inzwischen die Überschrift „Geheimnis des Alcovens“ bekommen, bei der für den Druck der Erstausgabe lediglich die Schreibweise des Wortes „Alcoven“ in „Alkoven“ geändert wurde.

Deutlich ist erkennbar, dass einige Worte und Satzteile nach der Niederschrift umgehend wieder gestrichenen wurden. Darauf folgte, weiterhin mit der für Zweigs Manuskripte charakteristischen violetten Tinte, ein Korrekturgang, dem auch größere Passagen zum Opfer fielen, und schließlich, nun der Übersichtlichkeit halber mit roter Tinte ausgeführt, eine letzte Überarbeitung dieser Stufe des Manuskripts.

In diesem Kapitel beschreibt Stefan Zweig mit offenen Worten die ehelichen Probleme nach der Hochzeit Marie Antoinetts mit dem französischen Dauphin und späteren König Louis XVI. Nicht zuletzt aufgrund dieser von Zeitgenossen als allzu freizügig kritisierten Passagen entschloss sich Zweig, das Kapitel bei der späteren Überarbeitung des Buches zu streichen und Teile daraus in andere Abschnitte einfließen zu lassen. Als Zusatzmaterial hat sich ein ausführlicher Versionsvergleich zwischen dem vorliegenden Manuskript- und der Druckfassung erhalten, den der Schauspieler Georg Marischka angefertigt hat, in dessen Sammlung zu Napoeleon I. die Blätter Stefan Zweigs nach dessen Tod gelangt waren.

Metadaten

Verfasser/inZweig, Stefan Person
Titel (original)Geheimnis des Alcovens
AufschriftTitel eigenhändig in roter Tinte
SpracheDeutsch
Umfang/EinbandManuskript, 8 Blatt, korrigiert, 27x21 cm
BeschreibstoffLiniertes Papier
SchreibstoffViolette und rote Tinte, Bleistift, roter Buntstift
SchreiberhandStefan Zweig
Paginierungpaginiert: 1 und 2, 7 bis 11
ZusatzmaterialFassungsvergleich, 20 Blatt Buchseiten, Kopien und Typoskripte von einem späteren Besitzer des Kapitels „Geheimnis des Alcovens“
ProvenienzGeorg Marischka
ErwerbungAnkauf
Heutiger StandortAdolf Haslinger Literaturstiftung im Literaturarchiv Salzburg, SalzburgStandort
SZ-SAH/W2

Skizzen zu Kapiteln
von Marie Antoinette

o:szd.8253

Über das Original

Die mit Tinte verfassten Blätter gehören vermutlich in dieselbe Bearbeitungsstufe des Gesamtmanuskripts wie jene zum Abschnitt Geheimnis des Alcovens. Sie umfassen Teile mehrerer Kapitel, darunter Die neue Gesellschaft sowie Die Königin wird unbeliebt und Die letzte Fahrt.

Deutlich ist zu erkennen, dass einige Passagen gleich nach der Niederschrift gestrichen oder geändert wurden. Außerdem hat es noch einen Korrekturgang in derselben violetten Tintenfarbe gegeben. Ein nächster Überarbeitungsschritt mit roter Tinte wurde hier nicht ausgeführt oder ist nicht nötig gewesen. Einige Markierungen mit blauem Buntstift verweisen auf längere Einfügungen, die auf gesonderten Blättern notiert waren, welche jedoch nicht mehr beiliegen. Das so als Ergänzung markierte Blatt zu einem Zitat Johann Wolfgang von Goethes gehört in das Kapitel Die Freunde fliehen, dessen übrige Seiten fehlen.

Metadaten

Verfasser/inZweig, Stefan Person
Titel (ermittelt)Die neue Gesellschaft
[Entwürfe zum gleichnamigen Kapitel]
SpracheDeutsch
Umfang/EinbandManuskript, 10 Blatt, korrigiert, 27x21 cm
BeschreibstoffLiniertes Papier
SchreibstoffViolette Tinte, blauer Buntstift
SchreiberhandStefan Zweig
ProvenienzAnna Meingast
ErwerbungSchenkung Wilhelm Meingast 2000
Heutiger StandortAdolf Haslinger Literaturstiftung im Literaturarchiv Salzburg, SalzburgStandort
SZ-SAM/W1.1

Ein Bogen aus dem Typoskript
von Marie Antoinette
mit Korrekturen

o:szd.8257

Über das Original

Wie die meisten Teile der unterschiedlichen Arbeitsfassungen von Marie Antoinette ist auch die auf die handschriftlichen Ausarbeitungen folgende Typoskriptfassung größtenteils verschollen. Auf einem der wenigen erhaltenen Einzelblätter ist zu sehen, dass auch an dieser vermeintlichen Reinschrift noch erhebliche Korrekturen vorgenommen wurden, bis die Passage in veränderter Form in das Kapitel Die Eroberung von Paris übernommen wurde. Zur Niederschrift mit der Schreibmaschine wurde ein besonders großes Papierformat gewählt, so dass genügend Platz für einen breiten Korrekturrand vorhanden war.

Nach der Übertragung in die nächste Stufe des Manuskripts wurde dieser Bogen als Makulatur wohl zum Verpacken eines Buches oder eines Papierstapels benutzt, wie an Resten von Klebeband und den vor allem auf der Rückseite des Bogens deutlich sichtbaren Knickspuren zu erkennen ist. Die rückseitig notierte Angabe „1924“ bezieht sich vermutlich auf den Inhalt dieses Pakets.

Metadaten

Verfasser/inZweig, Stefan Person
Titel (ermittelt)Marie Antoinette
SpracheDeutsch
Umfang/EinbandTyposkript, 1 Blatt, korrigiert, 41x26 cm
SchreibstoffViolettes Farbband, violette Tinte
SchreiberhandStefan Zweig, fremde Hand
Paginierungpaginiert: 81
HinweisKnickspuren des Papiers, Klebebandreste, verso Aufschrift „1924“
ProvenienzHarald Böck
ErwerbungAnkauf 2013
Heutiger StandortLiteraturarchiv Salzburg, SalzburgStandort
SZ-SHB/W1

Korrekturfahnen der Erstausgabe
von Marie Antoinette

Über das Original

Die als Fragment aus dem Nachlass von Stefan Zweigs italienischer Übersetzerin Lavinia Mazzucchetti erhaltenen Korrekturfahnen zu Marie Antoinette beginnen im Abschnitt Geheimnis des Alkovens und schließen das folgende Kapitel Debüt in Versailles und Teile von Der Kampf um ein Wort ein. Zum Großteil handelt es sich um den dritten Korrekturgang des Buches, wie entsprechende Aufdrucke der Leipziger Druckerei Poeschel & Trepte zu Beginn jedes Bogens ausweisen. Obwohl der Text bereits gesetzt war, wurden neben kleineren Korrekturen noch immer ganze Absätze gestrichen. Ein Teil des Kapitels Der Kampf um ein Wort liegt wegen der intensiven Überarbeitung sogar zusätzlich in der vierten Korrekturfassung vor, in der noch immer geändert wurde. Die hier bereits eingedruckten und zum Teil auch handschriftlich nachgetragenen Seitenüberschriften wurden wie auch die Kapitelnummern nicht in den Druck der Erstausgabe übernommen.

Metadaten

Verfasser/inZweig, Stefan Person
Titel (fingiert)Korrekturfahnen „Marie Antoinette“
Incipit„man frei und ehrlich von der langjährigen ehelichen Unfähigkeit Ludwigs XVI. spricht? …“
Datierung[1932]
SpracheDeutsch
Umfang/EinbandKorrekturfahnen, 64 Blatt, korrigiert, 22x14 cm
SchreibstoffSchwarzes Farbband, violette, schwarze und rote Tinte, Bleistift, roter Buntstift
SchreiberhandStefan Zweig, Anna Meingast
Paginierungpaginiert: 33 bis 80, 65 bis 80
HinweisGekennzeichnet als 3. Korrektur (paginiert 33 bis 80) und vermutlich spätere Korrektur von Anna Meingasts Hand (paginiert 65 bis 80)
Zusatzmaterial1 Blatt, Zeitungsfragment aus der Zeitschrift „Das Inselschiff“, Frühjahr 1933
ProvenienzLavinia Mazzuchetti
ErwerbungSchenkung Dora Mitzky 1968
Heutiger StandortThe National Library of Israel, JerusalemStandort
ARC. Ms. Var. 305 3 81

Verlagsverträge zu Übersetzungen
von Marie Antoinette

o:szd.8284

Über das Original

Die Nutzungs- und Übersetzungsrechte seiner Texte hat Stefan Zweig stets selbst verwaltet, was mit einem erheblichen Arbeitsaufwand für Buchhaltung und Korrespondenz verbunden war. Wie zu zahlreichen seiner Werke haben sich auch zu Marie Antoinette Verträge mit ausländischen Verlagen erhalten.

Metadaten

BeteiligteZweig, Stefan Person
Titel (fingiert)Verlagsvertrag Grasset
[Marie Antoinette]
EntstehungsortParis
Datierungle Premier Février, mil neuf cent trente deux
SpracheFranzösisch
Umfang/EinbandTyposkript, 1 Blatt, 25x18 cm
BeschreibstoffVorgedrucktes Vertragsformular, gelocht
SchreibstoffViolettes Farbband, violette und schwarze Tinte
SchreiberhandStefan Zweig, fremde Hand
HinweisMaschinschriftliche Eintragungen in Formular, recto mit aufgeklebter Stempelmarke und mehrfach gestempelt, verso mit eigenhändiger Aufschrift „lu et approuvé“ und Unterschrift von Stefan Zweig und unbekannt
ProvenienzArchiv Atrium Press
ErwerbungAnkauf Christie's London 2014
Heutiger StandortLiteraturarchiv Salzburg, SalzburgStandort
SZ-AAP/L13.1

Das Hauptbuch aus
Stefan Zweigs Büro

o:szd.8360

Über das Original

Ein bedeutender Teil der Arbeit im Büro Stefan Zweigs galt der Vermarktung seines weltweit vertriebenen Werkes. Zur besseren Übersicht wurde ab August 1932 das so genannte Hauptbuch angelegt, in dem auf vorgedruckten Doppelseiten die verkauften Rechte für jedes Werk und die dafür in Verträgen vereinbarten Konditionen mit Verlagen, Übersetzern und Filmstudios festgehalten wurden.

In dem großformatigen Band sind in unregelmäßiger doch annähernd chronologischer Folge monographische Werke und in einigen Fällen auch Essays aus Sammelbänden einzeln aufgeführt und über ein Inhaltsverzeichnis erschlossen. Für elf fremdsprachige Ausgaben, deren Erscheinen mit großer Sicherheit absehbar war, war bereits je eine Zeile vorgedruckt worden. Weitere zehn Einträge in anderen Sprachen konnten in die Felder darunter eingeschrieben werden, wobei dieser Raum bei mehreren Titeln nur knapp ausreichte. Die handschriftlichen Einträge stammen vor allem von Stefan Zweig selbst, von seiner Frau Friderike sowie von der Sekretärin Anna Meingast.

Als Stefan Zweig sich ab 1934 zunächst zeitweise in England niederließ und den Salzburger Haushalt 1937 schließlich ganz auflöste, verblieb das Hauptbuch auf seinen ausdrücklichen Wunsch bei Anna Meingast. Der letzte Eintrag auf der Doppelseite 77 ist derjenige für den Sammelband Begegnungen mit Menschen, Büchern, Städten, der 1937 erschien. Vorsorglich war auf der Doppelseite 75 bereits der Band Ungeduld des Herzens noch mit seinem Arbeitstitel Mord aus Mitleid eingetragen worden, nachdem die französische Rechte lange vor der Fertigstellung des Manuskripts schon im Dezember 1936 an den Pariser Verlag Grasset verkauft worden waren. Das Werk erschien in der deutschen Originalausgabe erst 1939, als das Hauptbuch nicht mehr aktualisiert wurde. Für den weiteren Gebrauch in der Exilzeit war jedoch eine Abschrift davon erstellt worden, die in Zweigs Londoner Büro weitergeführt wurde und sich heute im Besitz seiner Erben befindet.

Metadaten

Verfasser/inZweig, Stefan Person
BeteiligteMeingast, Anna PersonZweig, Friderike Person
Titel (fingiert)Hauptbuch
AufschriftTitelblatt mit Aufschrift „Mit Gott!“ von Anna Meingast (?) und „Begonnen August 1932“ eigenhändig sowie Inhaltsverzeichnis
DatierungBegonnen August 1932
SpracheDeutsch
Umfang/EinbandKontorbuch, 119 Blatt, 77 Blatt beschrieben, eingelegt: 1 Brief; 1 Postkarte, 54x38 cm, Fadenheftung, schwarzer Kunstledereinband, Ecken und Rücken aus schwarzem Leder
BeschreibstoffPapier mit Tabellenvordruck, marmorierter Schnitt
SchreibstoffViolette, schwarze, rote, braune und blaue Tinte, Bleistift, roter und blauer Buntstift
SchreiberhandStefan Zweig, Anna Meingast, Friderike Zweig, fremde Hand
PaginierungBis 62 jeweils als Doppelseite mittels Stempel paginiert, 63 bis 77 jeweils auf linker Seite handschriftlich paginiert
HinweisLetztes Blatt verso und Vorsatz hinten mit Verzeichnis der „Übersetzer“ und „Ständigen Verleger“
BeilagenBrief des Verlags Mizpah Publishing Co. LTD. an Stefan Zweig, datiert Tel-Aviv, 7th January 1934, 28x22 cm
Postkarte des Verlags Curtis Brown LTD., datiert Berlin, d. 2.5.1933., 15x11 cm
ProvenienzAnna Meingast
ErwerbungSchenkung Wilhelm Meingast 2000
Heutiger StandortAdolf Haslinger Literaturstiftung im Literaturarchiv Salzburg, SalzburgStandort
SZ-SAM/L1